Eine nahbare Diva

Landlust

Die westlich von Paris gelegene Domaine de Primard war lange im Besitz von Catherine Deneuve. Nun wurde sie in ein Hotel verwandelt, in dem entschleunigter Genuss und meisterliche Kulinarik auf dem Programm stehen.


In der Domaine de Primard, einem märchenhaften Schloss am beschaulichen Ufer der Eure, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Beim näheren Hinsehen wird man jedoch eines Besseren belehrt. Jedes Detail zeugt vom Fingerspitzengefühl, das die beiden Macher bei der umfassenden, aber einfühlsamen Umgestaltung des Herrenhauses walten ließen: von der makellosen hellen Fassade aus der Directoire-Ära des 18. Jahrhunderts über die blassblauen Fensterläden bis hin zum eleganten, scheunenartigen Spa am Standort eines ehemaligen Schuppens. 

Frédéric Biousse und Guillaume Foucher verfügen über viel Erfahrung im Wiederbeleben schöner, aber in die Jahre gekommener architektonischer Werke. Vor sieben Jahren eröffneten sie ihr erstes Hotelprojekt, Les Domaines de Fontenille, eine im Luberon versteckt liegende provenzalische Bastide mit Weingut aus dem 18. Jahrhundert. Und nun also die Domaine de Primard: „Wir wollten ein Hotel eröffnen, das weniger als eine Stunde von Paris entfernt ist. Dazu haben wir uns die Karten angesehen, einige Orte eingekreist und damit begonnen, Häuser zu besichtigen“, erklärt Biousse.  

Wie der Zufall wollte, fanden sie eine wahre Perle: ein historisches Gebäude, umgeben von weitläufigen Parks mit jahrhundertealten Bäumen, wilden Wiesen sowie formschön gestalteten Eibenhecken, Buchsbäumchen und duftenden Rosen. Besonderer Clou: Das Landhaus gehörte der französischen Schauspielerin Catherine Deneuve. 

„Wir haben uns in das Anwesen verliebt. Aber erst am Ende der Verhandlungen erfuhren wir, in wessen Besitz es die letzten 35 Jahre war. Das war das i-Tüpfelchen“, gibt Biousse lächelnd zu. „Catherine Deneuve ist eine leidenschaftliche Gärtnerin“, fügt Foucher hinzu. „Sie hat mehr als 350 Rosensorten gepflanzt, die noch immer auf der Domaine de Primard blühen und von Gérard gepflegt werden, dem Gärtner, den Deneuve seit 13 Jahren beschäftigt hatte.“ 

 

„Es ist für jedes unserer Hotels wichtig, in der Geschichte des jeweiligen Ortes verankert zu sein, sei es in der Landwirtschaft, der Architektur oder der Kultur.“

 

Es dauerte zwei Jahre, bis das große Anwesen in ein Hotel mit 30 Zimmern und neun Suiten verwandelt worden war. Es erwarten Sie eine schlichte, aber äußerst stilvolle Einrichtung, ein beruhigendes Medley aus gedämpften Blautönen und Salbeigrün mit Stoffen, Tapeten und Stühlen von Pierre Frey, bequem geschwungene Sofas und handverlesene Antiquitäten. Aufgelockert wird dies durch zeitgenössische Originalkunstwerke und stimmungsvolle Fotografien von Todd Hido aus Fouchers früherer Zeit als Galerist. Das eigentliche Schauspiel findet jedoch draußen statt: ein verträumtes Tableau aus baumbestandenen Rasenflächen und Flusskanälen, auf denen Stockenten umherpaddeln. 

Sollten Sie einmal keine Lust mehr darauf haben, am beheizten Pool zu entspannen oder im Liegestuhl am Fluss die hypnotisierende Ruhe zu genießen, gibt es viel zu tun und zu sehen: Radfahren im Grünen, Reiten auf dem angrenzenden Bauernhof, Kochkurse, Gartenarbeit mit Gérard und Workshops, in denen Ihnen seine Frau Sylvie beibringt, wie man Sträuße aus Trockenblumen macht. Weniger als eine Autostunde entfernt befindet sich zudem der beliebte Golfplatz Parc Robert Hersant, ein 18-Loch-Platz, der zu den schönsten Frankreichs zählt. Im hauseigenen Spa mit Bioprodukten von Susanne Kaufmann lässt es sich herrlich von den Tagesaktivitäten regenerieren und neue Kraft schöpfen.

L'oignon Paille bei Églantine © Benoit Linero

L'oignon Paille bei Églantine
© Benoit Linero

Frédéric Biousse und Guillaume Foucher © Benoit Linero

Frédéric Biousse und Guillaume Foucher
© Benoit Linero

Für Feinschmecker:innen ist die Domaine ein wahres Eldorado. Mit drei Restaurants, die lokale Produkte auftischen und von dem mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Küchenchef Éric Fréchon aus dem Le Bristol in Paris sowie dem bei Jean-François Piège ausgebildeten Talent Yann Meinsel geleitet werden, steht eine beeindruckende Auswahl zur Verfügung.   

Die Table d’Hôte, eine lange Tafel in der offenen Küche des Herrenhauses, serviert Klassiker wie gebratenes Freilandhuhn, Gratin Dauphinois und wunderbare Mousse au Chocolat. Das Octave Bistro lockt mit raffinierten Brasserie-Gerichten, darunter am Spieß geröstete Schweinebrust und Forellenfilet mit Kartoffelsalat sowie mit Schlagsahne garnierte Walderdbeeren aus dem Garten. Im Églantine, dem 30 Plätze bietenden Gourmetrestaurant des Primard, werden herausragende Delikatessen, darunter Kaviar aus der Sologne mit zarten Kartoffelspaghetti und geräuchertem Aal oder mit Honig beträufelter und mit Kirschen sowie Mandeln servierter blauer Hummer, mit saisonalen Erzeugnissen kombiniert.   

„Wir befinden uns an der geografischen Schnittstelle zwischen Paris und der Normandie. Kann sein, dass sich dadurch etwas mehr Sahne in der Küche findet", gibt Biousse zu, „wobei glücklicherweise bald 70 Prozent der Zutaten aus unserem Garten stammen.“ Eines möchte Biousse dann noch besonders betonen: „Es ist für jedes unserer Hotels wichtig, in der Geschichte des jeweiligen Ortes verankert zu sein, sei es in der Landwirtschaft, der Architektur oder der Kultur.“ Auch deshalb zieht es die Gäste zur magischen Stunde mit einem Champagner-Cocktail in der Hand ans Flussufer, wo die märchenhaften grünen Spiegelungen, die einst Monet in ihren Bann zogen, noch immer genauso faszinierend wirken.  

Mehr Info auf domainedeprimard.com


Sie möchten einen Aufenthalt in der Domaine de Primard buchen? Ich freue mich, von Ihnen zu hören:

Maria Müller
centurioncard@aexp.com
Tel: 0800-0100-911


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